Ein weiterer Aspekt ist Biofeedback, die Erfahrungen die man macht, wenn man Aktivität des eigenen Körpers in Form eines Synchronisierten Feedbacks erfährt, was David Rokeby erforscht hat:
Er schreibt:
"Wenn Kultur, im Kontext interaktiver Medien, zu etwas wird das wir "tun", dann ist es das Interface das entscheidet wie wir es tun und wie sich dieses "Tun" anfühlt."
"Ob wir dies beabsichtigen oder nicht, aber wir re-designen die Art und Weise wie wir die Welt und uns gegenseitig wahrnehmen und erfahren."
Er beschreibt das Gefühl wenn er lange an seiner Installation gearbeitet hat und die Strasse hinuntergeht und er hat das Gefühl mit allem was ihn umgibt verbunden zu sein. Da vorher jedes Geräusch mit einer Körperbewegung verbunden war, hat er den Eindruck das alles, z.B. Strassengeraeusche das Resultat seiner Bewegungen sind, z.B. wenn ein Auto durch eine Pfütze faehrt.
"Interface hinterlassen Prägungen in unserer Wahrnehmung die wir widerrum mit in die Welt hinausnehmen."
Und noch ein wichtiger Punkt:
"Technologien ausgesetzt zu sein ändert auch die Art wie wir über unsere Erlebnisse denken und sprechen."
Er beschreibt das unsere Wahrnehmung eigentlich "roh" sei, und durch die Filter sinnvoll interpretiert wird.
"Es sieht so aus, das wir aufhören zu sehen, hören und zu riechen sobald wir eine Sache sicher identifiziert haben. Ab diesem Augenblick können wir fast den Begriff an Stelle des Objektes setzten. Nachdem Identifikation üblicherweise schnell geschieht verbringen wir die meiste Zeit nicht wirklich damit unsere Umwelt wahrzunehmen, sondern wir leben in einer Welt vor-gefasster und abstrakter Erinnerungen."
H.v. Foerster: Es sollte nicht heissen "sehen bedeutet glauben" sondern "glauben bedeutet sehen".
Und er hat es aus eigener Erfahrung.
"Eine metaphernbasiertes Interface " z.B. der "Schreibtisch", "borgt Klischees aus der Kultur, und wirft diese dann wieder zurück und verstärkt sie."
"In einem Interface steckt auch, das es selbst auch eine Repäsentation des Benutzers konstruiert."
Dies klingt ungewöhnlich hat aber dramatische Konsequenzen für Benutzer wie Designer.
"Wie der Benutzer wahrgenommen wird entscheidet was er sein und tun kann."
Rokeby beschreibt ebenfalls seine Beobachtung das das Bewusstsein 1/10 Sekunde Zeit braucht zu erkennen "was los ist.". Hatte er die Geräte zu empfindlich eingestellt gab es schon einen Sound wenn er nur daran dachte die Hand zu bewegen. Also gibt es eine Zehntelsekunden Verzögerung dazu. Nur mit dieser zusätzlichen Zehntelsekunde haben wir den Eindruck Verursacher der Töne zu sein. Und plötzlich erscheint es mit der eigenen Wahrnehmung synchronisiert zu sein, was diesen un-be-schreiblichen Effekt hat, wenn man "sich" hoert.
"Da die Sinne sich aber anpassen und neutralisieren," wie wenn man einen Pulli anhat, den fuehlt man nach einer Weile auch nicht mehr, ausser er kratzt, " kann dies zu Effekten fuehren, die schamanistisch sind. Berauschend und süchtig machend."
Rokeby schreibt hier:
http://homepage.mac.com/davidrokeby/experience.html
Das ist der Aspekt der hier als "quality of self" bezeichnet wird. (arbeitstitel)
Dies und die folgende Kategorie sind rein hyptotethische Konstrukte die so in der Realität (ausser im Meditationstank und halluzinierend) nicht vorkommen können. Wir existieren immer mit unserem Körper in der Welt.
Dann gibt es die "Beware Satellite" Dimension, Transformation von Daten in sinnliches Erleben.
Das koennte Wind, Wasser u.a. sein und nicht nur Temperatur die man fühlen kann.
Das nenne ich hier mal "quality of the other."
Ich ruehre mit der Hand im Wasser, die Visuals aendern sich, aber auch die Temperatur des Wassers usw.
Dann gibt es noch die kognitive Dimension, das Entdecken des Inhalts durch den Umgang mit der Form.
Und es geht denke ich nicht so sehr um BEWUSST MACHEN.
Das ist DESIGN. Wenn wir einen Schritt zurueck gehen sind Kunst und Gestaltung ganz aehnlich.
Die einen offenbaren den Sinn, und das ist ihr Job - die anderen verbergen den Sinn und machen
den Prozess des Enthuellens schwerer oder weniger schwer.
Auch, wie Ralph Ammer gerne sagt, BEWUSST MACHEN.
Fragen stellen oder Fragen beantworten.
Das nenne ich einfach "Quality of Imagination"
Alles zusammen hat man noch nie gesehen. Ich erinnere mich, was fuer ein hypnotisches Erlebnis es war in Susanne Schuricht's "freequent traveller" Hängematte zu liegen. Das hat vor allem mit der "Quality of self" zu tun, da echte physische Koerperbewegung mit den Visuals synchronisiert war. Jetzt koennte man das doch mit Satellitenbildern (Space Night) machen, die auf einem überdimensionalen Screen vorbeiziehen ... dann hat es eine "imaginative Qualitaet", die zu Einsicht/insight fuehren kann.
Feedback der eigenen Bewegungen die man ausloten kann, und man nie muede davon wird, als Input nehmen fuer eine Installation die anderes SINNLICHES output liefert. Nicht Musik wie bei Rokeby. Die kognitive Dimension muss man entscheiden: erlangen die Leute eine Einsicht, oder erleben sie einfach was?
Ich glaube in diesem Dreieck
physischer Interaktion (self) sinnlichem Feedback (the other)
kognitiver Stimulation (insight: Fragen stellen oder Fragen beantworten?)
liegt unsere Arbeit.
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